Schweiz
Abstimmungen 2025

Umfragen zur Abstimmung 2025: So steht es um Eigenmietwert und E-ID

ARCHIVBILD - ZUR NACHBEFRAGUNG ZUM NEIN DER REFORM DER ALTERSVORSORGE 2020 VOM SONNTAG, 24. SEPTEMBER 2017, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG --- Eine Frau wirft ihren Abstimmung ...
Die neuen Umfragen von YouGov Schweiz zeigen: Die Abstimmungen im September werden spannend.Bild: KEYSTONE

Erstmals unter 50 Prozent: Umfragen-Doppelschlag für die Abschaffung des Eigenmietwerts

Die E-ID dürfte an der Urne auf keine Probleme stossen. Wie die Abstimmung Ende September zur Steuer auf Zweitliegenschaften und zum Eigenmietwert ausgeht, ist allerdings noch ungewiss, wie die neuesten Umfragen von YouGov und dem Gfs zeigen.
17.09.2025, 12:4317.09.2025, 13:01

Ende September stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über zwei Vorlagen ab: Zum einen geht es um die Einführung der kantonalen Liegenschaftssteuern auf Zweitliegenschaften und die Abschaffung des Eigenmietwerts und zum anderen um das E-ID-Gesetz.

Lange sah es danach aus, als würden beide Vorlagen an der Urne bestehen. Alle Umfragen deuteten zumindest darauf hin. Nun, kurz vor der Abstimmung, kippt die Stimmungslage beim Eigenmietwert. Nach der 2. SRG-Umfrage doppelt nun auch YouGov Schweiz nach. Hier die neuesten Ergebnisse zusammengefasst:

Steuern auf Zweitliegenschaften und Eigenmietwert

Geschlossene Fensterlaeden an einer Ferienwohnung, am Montag, 4. Maerz 2024, in Brigels. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Besonders in Bergkantonen werden massive Steuereinbussen befürchtet, sollte der Eigenmietwert wegfallen. Bild: keystone

Darum geht's

Die Vorlage dreht sich um die Einführung von kantonalen Liegenschaftssteuern auf Zweitliegenschaften. Damit sollen die Mindereinnahmen der Kantone durch die Abschaffung des Eigenmietwerts kompensiert werden.

Zwar wird in dieser Vorlage nicht direkt über den Eigenmietwert abgestimmt. Wird die Vorlage aber angenommen, fällt auch der Eigenmietwert. Weitere Informationen dazu findest du hier:

Das sagen die Umfragen

Der Mittwoch – eineinhalb Wochen vor der Abstimmung – kommt für die Befürworter der Vorlage einem Doppelschlag gleich. Zuerst zeigt die 2. SRG-Umfrage, dass die Befürworter deutlich einbüssen und die Gegner stark an Boden gewinnen. Die Zustimmung sank hier von 58 auf 51 Prozent.

Am Mittag veröffentlichte zudem YouGov Schweiz die Ergebnisse zur dritten Befragung des Stimmungsbarometers zur Abstimmung. Hier sinken die Befürworter gar unter die 50-Prozent-Schwelle. Beide Umfragen zeigen: Der Abstimmungssonntag wird zum Krimi.

Sobald weitere Umfragen verfügbar sind, werden sie hier ergänzt.

Neben dem Volksmehr braucht die Vorlage zudem das Ständemehr, und auch hier dürfte es laut YouGov Schweiz knapp werden. In sieben Kantonen steht die Vorlage laut den Ergebnissen vor einer Ablehnung, in sieben wird sie voraussichtlich angenommen. In den übrigen erwartet das Meinungsforschungsinstitut ein knappes Ergebnis:

Die Ergebnisse zur dritten Befragung zum Stimmungsbarometer zur Abstimmung von YouGov im September 2025.
Die Kantone sind sich uneinig.Bild: yougov schweiz

Die Gründe

Je mehr sich die Schweizerinnen und Schweizer mit dem Thema der Zweitliegenschaften beschäftigten, desto stärker stieg auch die Ablehnung der Vorlage, schreibt YouGov Schweiz zu den Gründen hinter der Verschiebung.

«Die Begründungen für ein Ja oder Nein fallen vielfältig aus und spiegeln die Komplexität des Themas wider», schreibt das Meinungsforschungsinstitut. Die Befürworterinnen und Befürworter der Vorlage empfinden das neue System als gerechter.

Die Gegnerinnen und Gegner hingegen befürchten Steuerausfälle. Sie befürchten, dass durch eine Annahme der Vorlage besonders reiche Eigentumsbesitzende profitieren und Mieterinnen und Mieter gar darunter leiden. Dies, weil «nötige Renovierungs- und Sanierungsmassnahmen bei Liegenschaften nicht mehr durchgeführt werden, da mit der Abschaffung des Eigenmietwerts diese steuerlich nicht mehr geltend gemacht werden können», schreibt YouGov Schweiz weiter.

Analyse der Gründe
Zusätzlich zur Stimmabsicht wurden die Probanden von YouGov Schweiz zudem zu einer offenen Begründung zur Abstimmungsabsicht befragt. Mittels einer in diesem Bereich erstmals durchgeführten Natural-Language-Processing-Analyse können so die Gründe für eine Zustimmung oder Ablehnung analysiert werden. Mehr zur Methodik findest du hier.

E-ID

La version beta publique de l'application swiyu montre sur un smartphone la version beta d'une identit
Behördengänge künftig online erledigen? Die E-ID soll das möglich machen.Bild: keystone

Darum geht's

Die Vorlage zum E-ID-Gesetz betrifft die Einführung einer staatlich anerkannten elektronischen Identität (E-ID) in der Schweiz. Es geht darum, dass Bürgerinnen und Bürger ihre Identität digital sicher nachweisen können, um Zugang zu Dienstleistungen zu erhalten. Eine detailliertere Erklärung findest du hier:

Das sagen die Umfragen

Auch beim Gesetz zur E-ID konnten die Gegner Anfang September aufholen. Hier liegt das Vertrauensintervall aber in der letzten Umfrage noch deutlich über 50 Prozent. Trotz mehr Gegenwind dürfte diese Vorlage also angenommen werden.

Sobald weitere Umfragen verfügbar werden, werden sie hier ergänzt.

Diese Argumente ziehen

Für die Befürworter dieser Vorlage ist klar, dass die E-ID alltägliche Prozesse wie Behördengänge vereinfacht. «Die E-ID wird als einfach, praktikabel und als logischer Schritt ins digitale Zeitalter verstanden», so YouGov Schweiz.

Die Gegner hingegen berufen sich stärker auf die Sorge vor Überwachung. Zudem fürchten sie, dass die E-ID nicht genügend vor Cyberattacken geschützt werde und somit persönliche Daten einer unnötigen Gefahr ausgesetzt werden.

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701 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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El_Chorche
13.08.2025 13:18registriert März 2021
Haha und die Schweizer so...
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Phrosch
22.07.2025 17:41registriert Dezember 2015
Was genau bedeutet der letzte Satz zur ersten Vorlage: „ Wird die Vorlage aber abgelehnt, fällt auch der Eigenmietwert.“? Wenn ich das lese, verstehe ich, dass es keinen Eigenmietwert mehr geben soll, wenn diese Steuer nicht angenommen wird. Im Gegenzug würde dieser bleiben, wenn die Vorlage angenommen wird. Das scheint unlogisch. Oder stehe ich auf irgendeinem Schlauch?
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Karl33
22.07.2025 14:52registriert April 2015
"Zwar wird in dieser Vorlage nicht direkt über den Eigenmietwert abgestimmt. Wird die Vorlage aber abgelehnt, fällt auch der Eigenmietwert."

Wird die Vorlage abgelehnt:
Entfällt der Eigenmietwert?
Oder bleibt er bestehen?
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